Der 10. März markiert im Jahr 2021 mit dem Equal Pay Day symbolisch den Tag, bis zu dem Frauen aufgrund der geschlechtsspezifischen Einkommensunterschiede theoretisch entgeltfrei gearbeitet haben. Die Frauen- und gleichstellungspolitische Sprecherin Laura Wahl, erklärt dazu in der aktuellen Stunde von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: „In Thüringen hätten wir den Equal Pay Day schon am 18. Januar ausrufen können, denn hier liegt die unbereinigte Lücke bei ca. fünf Prozent. Diese viel kleinere Lücke klingt erst mal gut. Der bittere Fakt, der hier allerdings auch dazu gehört ist, dass das allgemein niedrigere Lohnniveau in Thüringen auch die Geschlechterlücke niedriger ausfallen lässt. Das kann uns als Politiker*innen nicht zufriedenstellen.“
„Zudem könnte auch die Corona-Krise den Gehaltsunterschied langfristig weiter verschärfen, da sich nicht nur der Gender Pay Gap, sondern auch der Gender Time Gap vergrößert. Gerade im ersten Lock Down waren es vielfach Frauen, die ihre Arbeitszeit reduziert haben, um die Kinderbetreuung zu übernehmen. Sie arbeiten also insgesamt nicht weniger, haben aber durch die Reduktion der Stunden im Job am Ende des Monats weniger Geld zur Verfügung.“
„Um diese Unterschiede zu beenden, brauchen wir eine Politik, die Strukturen verändert. Dazu gehören die Anhebung des Mindestlohns, eine Garantierente für alle und auf Landesebene eine starke Verankerung von Arbeitnehmer*innen, u.a. im Vergabegesetz. Feminismus muss in der Politik ein Querschnittsthema sein, das in allen Fachbereichen und allen Ressorts mitgedacht und umgesetzt wird“, so Wahl abschließend.