Kleine Anfrage

Anfrage zu klimafesten Bäumen dank Splittzylinder

Am 01.10.21 stellten David Maicher und ich die nachfolgende Anfrage an den Oberbürgermeister und die Stadtverwaltung Erfurt.


 

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

Pflanzenwurzeln wachsen normalerweise dorthin, wo der Boden am feuchtesten ist, ein
Phänomen, das als Hydrotropismus bekannt ist. Forschende des Karlsruher Instituts für
Technologie (KIT) haben dieses Phänomen aufgegriffen und mit der Methode der sog.
Splittzylinder ein leicht anzuwendendes Verfahren entwickelt, mit dem die Baumwurzeln von
Bestandsbäumen im Bereich der Kronentraufe in tiefere, feuchtere Bodenschichten gelockt
werden.1 Damit sollen die Bäume widerstandsfähiger gegen Folgen der Klimakrise werden. Sind
die Wurzeln einmal tief genug angekommen, überstehen Bäume einen Dürresommer viel besser,
auch ohne regelmäßige Bewässerung durch den Menschen. Oberflächliches Bewässern führt im
Gegenteil eher dazu, dass Wurzeln nahe der Oberfläche bleiben, statt in die Tiefe zu wachsen.
Stellt man diese Beobachtung in den Raum, dann ließe sich vermuten, dass der sog. Splittzylinder,
bei vergleichbaren Bedingungen und etwa verglichen mit Wassersäcken, langfristig die
nachhaltigere Bewässerungsmethode vor dem Hintergrund der Dürresommer sein könnte.

Vor diesem Hintergrund bitten wir um die Beantwortung folgender Fragen:

  1. Wie bewertet die Stadtverwaltung die hier vorgestellte Bewässerungsmethode mit Blick
    auf ihre Wirkung und wird diese in Erfurt bereits versuchsweise angewendet?
  2. Wie bewertet die Stadtverwaltung die Umsetzbarkeit dieser Methode, wenn man davon
    ausginge, dass diese Splittzylinder wo möglich nach und nach eingebaut würden.
  3. Wie bewertet die Stadtverwaltung die Investitionskosten und anfänglichen
    Bewässerungskosten pro Baum im Vergleich zu den bisherigen Bewässerungsmethoden
    (Wassersäcke, mobile Wassertanks, Feuerwehreinsätze im Dürresommer u.ä.)

[Zur Antwort der Stadtverwaltung]

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