Bericht

Praktikumsbericht von Leony

Ihr lest nachfolgend den Praktikumsbericht von Leony, die im September dieses Jahres für einen Monat lang mein Team und mich bei der täglichen Arbeit sowie interessanten Veranstaltungen begleitet sowie tatkräftig unterstützt hat. Vielen lieben Dank Leony!


Als Praktikantin habe ich den September lang Laura und ihr Team bei ihrer Arbeit begleiten und unterstützen dürfen. Mein Praktikum fing mit dem Fraktionsempfang am 1. September direkt spannend an. Hier konnte ich schon gleich viele Mitarbeiter*innen aus der Fraktion sowie die Abgeordneten kennenlernen. Der Abend ging mit äußerst interessanten Reden von Cornelia Betsch, Professorin an der Universität Erfurt, Michael Bloss, welcher Abgeordneter der Grünen im Europäischen Parlament ist, und Astrid Rothe-Beinlich als Fraktionsvorsitzende im Landtag los. Der Fokus auf Umweltschutz und Klimawandel sowie die Corona-Pandemie als aktuell prägende Themen gefiel mir gut. Mir fiel bereits an dem Tag auf, was für eine entspannte Atmosphäre zwischen den Mitarbeiter*innen und den Abgeordneten in der Fraktion herrscht.

In den folgenden Tagen und Wochen durfte ich Laura in ihren Ausschusssitzungen und Arbeitskreisen begleiten. Am Anfang ging es mir häufig so, dass ich erstmal nachsehen musste, in was für einem Arbeitskreis oder Ausschuss ich gerade sitze, da es mit den ganzen Abkürzungen zu Beginn schwer war, einen Überblick zu behalten. Wer hätte schließlich gedacht, dass die Abgeordneten des Landtages in ihren Ausschüssen und Arbeitskreisen so viele verschiedene Abkürzungen nutzen? Aber nach wenigen Tagen wusste ich dann auch beim Hören der Abkürzung, wem wir gleich begegnen würden und welches Themengebiet dies ist. Was ich besonders interessant fand, war die Atmosphäre und Dynamik zwischen verschiedenen Parteien mitzubekommen. Innerhalb der Ausschüsse hatte ich auch die Gelegenheit, bei Anhörungen zu unterschiedlichen Belangen dabei zu sein. Bei einer Anhörung zur Apfelstädt haben wir uns diese nach dem Anhören von Meinungen von Expert*innen gemeinsam mit dem Ausschuss angesehen. Dazu haben wir verschiedene Stationen abgeklappert und haben so die verschiedenen Bereiche der Apfelstädt sehen können, da diese je nach Abschnitt sehr viel Wasser hatte oder man sogar schon den steinigen Boden sah. 

Eine neue Erkenntnis für mich war, dass die Referent*innen der Grünen Fraktion im Landtag sehr eigenständig arbeiten und viel Mitspracherecht haben. Während meiner Zeit als Praktikantin standen viele interessante Veranstaltungen an. Eine davon war die Lesung und Diskussion mit Katja Diehl, welche die Autorin des Bestsellers “Autokorrektur” ist. Bei der Lesung habe ich nicht nur inhaltlich viel dazugelernt, sondern auch viele Anreize zum Nachdenken in Bezug auf Mobilität und zum Beispiel Barrierefreiheit bekommen. Die von Abgeordneten geplanten Veranstaltungen, wie die zuvor erwähnte, sind zwar ziemlich aufwendig, allerdings habe ich gelernt, dass sie eine gute Gelegenheit darstellen, um Bürger*innen Informationen zu vermitteln und dabei mit diesen in Kontakt zu treten. Dies machte sich bei der in Jena erfolgten Veranstaltung deutlich, als Besucher*innen ihre Anregungen zur Verbesserung der Situation von Radfahrer*innen im Anschluss an die Lesung einbrachten. 

Besonders interessant fand ich während meines Praktikums zudem die Fraktionssitzungen. Während dieser habe ich bei den Berichten der Abgeordneten mitbekommen können, mit welchen Themen sie sich gerade beschäftigen und welche Probleme in den Themenbereichen der Abgeordneten vorliegen. Auch hier bekam ich viel von der außerparteilichen Dynamik im Landtag mit, wenn die Abgeordneten über Ausschüsse und den dort vorliegenden Problemstellungen berichteten.

Als Praktikantin bei Laura habe ich nicht nur Lauras Arbeit begleitet, sondern auch die ihrer persönlichen Mitarbeiterin, Anna. Anna habe ich bei ihrer Arbeit im Wahlkreisbüro unterstützen dürfen. Hierbei habe ich zum Beispiel Recherchearbeiten für die nächste Podcastaufnahme von Laura gemacht, Social Media Postings vorbereitet, aber auch einen Infostand in Gera betreut. Dort haben Mitglieder der Grünen aus Gera Bürger*innen über die Energieversorgung informiert. Hier wurde mir erneut bewusst wie wichtig der Kontakt zu Bürger*innen als Abgeordnete und Partei ist, auch wenn dieser nicht immer unmittelbar gewinnbringend oder zufriedenstellend für alle Beteiligten ist. Neben dem Begleiten von Terminen von Laura und kleineren Aufgaben, welche ich immer mal wieder übernehmen durfte, habe ich die Gelegenheit bekommen, ein etwas größeres Projekt zu bewältigen und durfte bei innerhalb Lauras Fachbereich Frauenpolitik, die Ergebnisse eines Workshops zum Thema häusliche Gewalt aufbereiten.

Mein Highlight des einmonatigen Praktikums war das Plenum. Es war beeindruckend und aufschlussreich, die unterschiedlich gestalteten Reden der Politiker*innen mitzubekommen. Interessant fand ich auch, dass selbst während Redebeiträgen von Abgeordneten aus anderen Fraktionen diese durch Reinrufen kommentiert wurden oder die Unterstützung durch ein Klopfen deutlich gemacht wurde. Hierbei ging es so weit, dass sogar ein Grölen durch den Plenarsaal ging, als ein Abgeordneter der AfD-Fraktion bei einem Redebeitrag der Regierungsparteien den unangebrachten Vorwurf “Scheindemokraten” durch den Saal rief. Vor meinem Praktikum hätte ich nicht gedacht, dass während der Plenarsitzungen so viel passiert und die Meinung von Abgeordneten nur durch ihr Verhalten nach Redebeiträgen klar wird. 

Schlussfolgernd kann ich festhalten, dass die Arbeitsatmosphäre als Praktikantin bei den Grünen und speziell bei Laura eine sehr angenehme ist und ich mich sehr willkommen und wohl gefühlt habe. Der Zeitpunkt meines Praktikums war ideal, um möglichst viel mitzunehmen und in Lauras Arbeit als Abgeordnete sowie die ihrer Mitarbeiterinnen hineinschnuppern zu können. Vielen Dank für diese tolle Erfahrung!

Antworten