Zu den Aussagen des neuen Interims-Geschäftsführers des Erfurter Flughafens, Gerd Stöwer, meint Olaf Müller, wirtschafts- und finanzpolitischer Sprecher der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: „Man kann es drehen und wenden wie man möchte: der Erfurter Flughafen bleibt auf lange Sicht defizitär. Deshalb ist eine schnelle Schließung aus betriebswirtschaftlichen Gründen sowie aus klima- und finanzpolitischer Sicht längst überfällig. Alle Prognosen aus der Vergangenheit, die von einem auskömmlichen Passagieraufkommen ausgegangen sind, haben sich als Luftbuchungen entpuppt. Stattdessen setzt der Interims-Geschäftsführer weiter auf staatliche Subventionen, obwohl diese spätestens ab dem Jahr 2024 aus Gründen der Wettbewerbsverzerrung unzulässig sind. Dieser Flughafen ist überflüssig und kostet das Land bisher jedes Jahr Millionen an Steuergeldern. Ohne Ausstiegskonzept wird es von uns Grünen zukünftig keine Zustimmung für weitere Subventionen mehr geben.“
Laura Wahl, verkehrspolitische Sprecherin der bündnisgrünen Fraktion ergänzt: „Die Frage nach dem Fortbestand des Flughafens mit dem Selbstverständnis unseres Freistaats zu verknüpfen, offenbart ein Weltbild aus dem letzten Jahrhundert. Eine verantwortungsvolle Verkehrspolitik sollte drei Faktoren im Blick haben: Daseinsvorsorge, Wirtschaftlichkeit und Umweltauswirkungen. Unter diesen Gesichtspunkten ist die Notwendigkeit eines eigenen Thüringer Flughafens sehr fragwürdig. Mit den finanziellen Mitteln des Landes sollten wir umweltfreundliche Mobilitätsformen fördern, die eine Zukunft haben, anstatt an überholten Ideen festzuhalten.“
Müller und Wahl fordern ein Ausstiegskonzept für den Flughafen, das für Mitarbeiter*innen und Zulieferer einen sozialverträglichen Übergang schafft und für das Flughafengelände Möglichkeiten für eine sinnvolle Weiternutzung untersucht.
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