Im Landeshaushalt 2021 konnte die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN 200.000 Euro für den Aufbau einer Fachberatungsstelle für Prostituierte und Sexarbeiter*innen verankern. Heute ist dazu die Ausschreibung erfolgt. Dazu erklärt Laura Wahl, gleichstellungspolitische Sprecherin der bündnisgrünen Fraktion im Thüringer Landtag: „Seit Anfang des Jahres warten die sozialen Träger auf eine Ausschreibung des Sozialministeriums für die Beratungsstelle für Sexarbeiter*innen und Prostituierte. Ich freue mich sehr, dass die Ausschreibung nun endlich erfolgt ist.“
Mit dem Beschluss des Thüringer Landtags über das Ausführungsgesetz des Prostituiertenschutzgesetzes im Juli wurde eine solche Beratungsstelle auch gesetzlich verankert.
„Mehrere soziale Träger hatten sich bereits bei mir erkundigt, wann die Ausschreibung erfolgt. Gerade in der jetzigen Situation – in Hinblick darauf, dass durch die Corona-Pandemie häufig die sehr mobile Gruppe der Sexarbeiter*innen mit wechselnden Regelungen konfrontiert sind – ist es wichtig, dass eine kompetente Trägerorganisation bald die Beratungsarbeit aufnimmt. Thüringen ist das einzige Bundesland, das bisher keine Anlauf- und Beratungsstelle für Sexarbeiter*innen bietet. Eine solche Fachberatungsstelle kann jedoch wichtige Unterstützung leisten, nicht nur hinsichtlich der Corona-Pandemie. Es gibt viele Bereiche, die sie künftig abdecken muss: Dazu gehören psychosoziale Einzelberatungen ebenso wie Kriseninterventionen oder die finanzielle Beratung, bspw. zur sozialen Absicherung im Alter. All das soll in künftig in einer zentral erreichbaren Beratungsstelle, ebenso wie eine kompetente Ausstiegsberatung, angeboten werden. Nun muss das Ausschreibungsverfahren zügig vorangetrieben werden, damit die Fachberatungsstelle für die in der Prostitution und Sexarbeit tätigen Menschen so schnell wie möglich an den Start gehen kann“, fasst die Grünenpolitikerin zusammen.