Das sogenannte „Europäische Institut für Klima und Energie e. V.“ (EIKE) hat seine jährliche Konferenz am 12. – 13. November in Gera angekündigt. Dazu erklärt Laura Wahl, klimapolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag:
„Man muss es immer wieder betonen: der klimawissenschaftliche Konsens ist unumstritten. Das hat der neueste Bericht des Weltklimarats (IPCC) vom Sommer dieses Jahres noch mal deutlich gemacht. Es gibt keinen Zweifel daran, dass die globale Erderwärmung menschengemacht ist. EIKE versucht mit gezielter Desinformation jedoch immer wieder, Zweifel an diesem Konsens zu streuen. Das ist gefährlich und entbehrt jeglicher wissenschaftlichen Grundlage. Stattdessen ist es dringend notwendig, wissenschaftliche Empfehlungen ernst zu nehmen und endlich umzusetzen. Dazu gehört u.a. ein beschleunigter Ausbau der erneuerbaren Energien und eine Reduktion der Emissionen im Verkehrssektor durch eine Stärkung des ÖPNV. Deutschland muss endlich wieder Vorreiter im Klimaschutz werden.“
„Da wir davon ausgingen, dass die Tagung in einem Hotel in Gera stattfinden würde, haben wir gemeinsam mit Klima- und Umweltschutzgruppen aus Ostthüringen bereits Ende Oktober Geraer Hotelbetreiber*innen mit einem offenen Brief vor den Wissenschaftsleugner*innen gewarnt. Das nun bekannt wurde, dass die Stadt Gera mit dem Kultur- und Kongresszentrum selbst städtische Räume zur Verfügung stellt, ist nicht akzeptabel. Die Stadt hat 2016 ein Klimaschutzkonzept verabschiedet, mit dem sie sich dazu bekennt, in vielen Bereichen Maßnahmen zu ergreifen. Wenn sie dieses Konzept ernst nimmt, darf sie dem EIKE keine Räume zur Verfügung stellen“, stellt Wahl, die auch ihr Wahlkreisbüro in Gera hat, abschließend klar.
Fridays For Future hat für den 12. November um 16:30 Uhr eine Kundgebung vor dem Kultur- und Kongresszentrum in Gera angekündigt.
Hintergrund: Offener Brief der Klima- und Umweltschutzgruppen aus Ostthüringen https://laura-wahl.net/2021/10/28/klima-und-umweltschutzgruppen-warnen-geraer-hotels-vor-konferenz-der-klimawandel-leugnerinnen/