Zum „Fahrrad-Monitor 2021 Thüringen“ erklärt Laura Wahl, verkehrspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: „Die Menschen werden nur dauerhaft auf das Fahrrad umsteigen, wenn sie eine gute Rad-Infrastruktur vorfinden. In vielen Städten und Gemeinden ist diese aber noch nicht gegeben. Die dringlichste Forderung im Monitor an die Politik in Thüringen lautet daher auch folgerichtig: ‚mehr Radwege bauen`!“
„Die Kommunen werden dies allerdings nur mit ausreichend Fördermitteln umsetzen können“, betont Wahl in diesem Zusammenhang. „Nachdem wir als grüne Landtagsfraktion im Haushaltsplan 2021 die Fördermittel für kommunale Radinfrastruktur um immerhin 5 Millionen Euro auf 7,5 Millionen Euro erhöhen konnten, hat das Verkehrsministerium im Haushaltsansatz 2022 die Fördermittel wieder auf 2,6 Millionen Euro reduziert. Das ist absolut unzureichend. Allein die Stadt Erfurt könnte einen höheren Betrag in neuen Radwegen verbauen. Die erfolgreichen Radentscheide in Erfurt, Jena und Weimar haben gezeigt, dass der Bedarf für die Verbesserung der kommunalen Radinfrastruktur enorm ist. Aber auch im ländlichen Raum wünschen sich viele Menschen sichere Radwege zwischen den Dörfern, um nicht nur auf das Auto angewiesen zu sein.“
Der Fahrrad-Monitor zeigt auch, dass eine vergleichbar große Gruppe die Errichtung von Radschnellwegen begrüßt.
„31 Prozent der Nicht-Rad-Pendelnden in Thüringen würden das Fahrrad nutzen, wenn es Radschnellwege auf ihrem Weg zur Arbeits- /Bildungsstätte geben würde. Als grüne Landtagsfraktion setzen wir uns daher dafür ein, dass im Landeshaushalt ebenfalls Gelder für eine Machbarkeitsstudie eingestellt werden. Die von unserer Fraktion 2021 in Auftrag gegebene Studie ‚Radschnellverbindungen in Thüringen – Pilotstudie zu Potentialen und Rahmenbedingungen‘ hat klar aufgezeigt, dass einige Routen in Thüringen Potential für einen Radschnellweg aufzeigen, beispielsweise von Erfurt über das Erfurter Kreuz bis Arnstadt oder Saalfeld-Rudolstadt. Das sollte näher untersucht werden“, erklärt die Verkehrspolitikerin abschließend.
Hintergrund:
Der Fahrrad-Monitor erhebt alle zwei Jahre repräsentativ das subjektive Stimmungsbild der Radfahrenden in Deutschland. Dafür werden im Rahmen einer Online-Studie Bürgerinnen und Bürger zwischen 14 und 69 Jahren im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums befragt. Im Jahr 2021 wurde die Befragung zum insgesamt achten Mal durchgeführt. Der Fahrrad-Monitor wird im Rahmen des nationalen Radverkehrsplans 2020 gefördert. Seit 2017 gibt es die Möglichkeit, das einzelne Bundesländer, Regionen oder Städte ihre Fallzahlen im Rahmen der bundesweiten Befragung gezielt erhöhen können, um verlässliche und spezifische Aussagen auf regionaler Ebene generieren zu können. Dadurch ist ein Vergleich mit dem Bundesdurchschnitt möglich.