Angesichts des Angriffskrieges des russischen Präsidenten in der Ukraine und der damit verbundenen Debatte um die künftige Energiepolitik, fordert Laura Wahl, energiepolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Thüringer Landtag: „Die Windenergie massiv ausbauen – das ist sowohl aus klimapolitischen als auch aus sicherheitspolitischen Erwägungen das Gebot der Stunde. Um auch Thüringen von russischem Erdgas und Erdöl und in der Konsequenz auch von deren heftigen Preisschwankungen unabhängig zu machen, muss der Ausbau der Erneuerbaren Energien jetzt mit gemeinsamer Kraft vorangetrieben werden. In Thüringen müssten für den Ausbau der Windenergie mindestens zwei Prozent der Fläche bereitgestellt werden. Ich appelliere daher an die CDU-Fraktion, ihre bisherige Verhinderungspolitik zu überdenken. Nachdem bereits die Nutzung von Forstflächen für Windenergie ausgeschlossen worden ist, würde die gesetzliche Einführung von pauschal 1000 Metern, wie es der Gesetzentwurf der CDU vorsieht, den Ausbau der Windkraft in Thüringen zum Erliegen bringen. Die Fraktion sollte den umstrittenen Gesetzentwurf daher endlich zurückziehen. Stattdessen steht mit dem kraftvollen Ausbau der Windenergie die Chance zu wirtschaftlicher Unabhängigkeit, Wertschöpfung und dem Erreichen der Thüringer Klimaschutzziele.“
Zum aktuell veröffentlichten IPCC-Klimabericht ergänzt Wahl: „Wir sind in der Verantwortung, die Gesamtsituation im Blick zu behalten. Der aktuelle Krieg zeigt uns, dass wir Politiker*innen brauchen, die den Ernst der Lage begreifen und dann handeln, wenn es noch möglich ist. Der neue IPCC-Report zeigt, dass sich das klimapolitische Zeitfenster, das uns noch übrigbleibt, in rasantem Tempo schließt. Wir stehen bereits an dem Punkt, wo sich der Verlust ganzer Ökosysteme, wie Gletscher und Korallenriffe kaum noch verhindern lässt. Die Autor*innen des IPCC-Berichts warnen, dass bereits zwischen 2040 und 2060 rund eine Milliarde Menschen durch den ansteigenden Meeresspiegel gefährdet sein werden. Für Thüringen droht mittelfristig ein massiver Verlust von Ernten und damit unserer Nahrungsversorgung. Angesichts der geopolitischen Lage auf die Fortführung der Kohlekraftwerke zu setzen, ist daher keine Option und würde uns geradewegs in die nächste Katastrophe führen. Daher müssen jetzt alle Anstrengungen in den Ausbau der Erneuerbaren Energien gesetzt werden.“
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