Auch in Erfurt und in Thüringen schreitet die Klimakrise unaufhaltsam voran. Wir sind dabei gefordert, auf den verschiedenen Ebenen Wege zu ihrer Bewältigung zu finden. Das Team des Klimaentscheids Erfurt hat daher im KlimaPavillon kommunale und regionale Perspektiven auf den Umgang mit der Klimakrise vorgestellt sowie über den Verlauf des anstehenden Bürgerbegehrens informiert.
Im zweiten Teil der Veranstaltung stand die Thüringer Perspektive im Mittelpunkt. Zwar ist das Bewusstsein für die voranschreitende Klimakrise in der Gesellschaft angekommen, dennoch ist die Meinung „Deutschland macht doch schon ganz viel für den Klimaschutz“ weit verbreitet. Dass wir mit immer größer werdender Geschwindigkeit auf unumkehrbare Kipppunkte zurasen bzw. bereits überschreiten, scheint nach wie vor nicht genügend Druck zu entfalten, um politisch konsequente Handlungen zu bewirken. Die damit verbundene große Transformation für uns als Gesellschaft und was dies für jede*n einzelne*n bedeutet, ist zu wenigen Menschen konkret bewusst.
Unter dem Titel „Klima – Krisen – Kommunikation“ hat daher der aus Jena stammende Klimaforscher Dr. Karsten Haustein darüber gesprochen welche konkreten Auswirkungen die Klimakrise bei uns in Thüringen hat. Weiterhin haben wir uns Fragen der Klimakommunikation gewidmet. Wo hakt’s? Warum nehmen ein großer Teil der Gesellschaft und viele Politiker*innen das Problem nicht wahr? Wenn sie es wahrnehmen, warum handeln sie nicht? Welche Best Practices hat Karsten als erfahrener Wissenschaftler für uns und wie schafft er es, trotz jahrelanger Arbeit und mit Blick auf die trotzdem zu langsam erfolgenden Fortschritte, nicht zu verzweifeln?
Mit Karsten hatten wir einen erfahrenen Wissenschaftler vor Ort, der anschaulich und mit Nachdruck auf die Relevanz von Klimaschutz informiert hat. Vielen Dank für den wertvollen Input und Austausch!
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Über Karsten Haustein: Sein Diplom-Studium in Meteorologie hat er an der Universität Leipzig (Institut für Meteorologie) sowie dem Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS) absolviert. Promoviert hat er in Umweltwissenschaften am Barcelona Supercomputing Centre und der Polytechnical University in Barcelona. Nachdem Karsten fast eine Dekade als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der University of Oxford (School of Geography and the Environment) tätig gewesen ist und zahlreiche Publikationen mit dem Schwerpunkt Extremwetter-Attribution veröffentlicht hat, lebt er mittlerweile – nach einer Zwischenstation am Hamburger Climate Service Center Germany (GERICS) – wieder in Leipzig. Für die Universität widmet er sich seit März 2022 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Meteorologie weiterhin intensiv dem Klimawandel und seinen Folgen für die Biodiversität und die Gesellschaft.